Eingang des neuen Rathauses in Solingen

© Nicola (commons.wikimedia.org / Lizenz: CC BY-SA 4.0)



Am 11. Oktober gedenkt Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) vor dem Rathaus eine Kundgebung zu veranstalten. (Anklicken zum Vergrößern des Bildes!)

Für den 11. Oktober um 14 Uhr ruft Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) gemeinsam mit einigen Institutionen des Bergischen Städtedreiecks zu einer Kundgebung am Rathausplatz auf, was auch Zustimmung durch den patriotischen Ratsherrn Stephan Hövels findet. Persönlich wird Hövels nicht an der Veranstaltung nicht teilnehmen können, wünscht aber selbiger einen würdevollen Verlauf. Ein bundesweites öffentliches Gedenken für die zwei Todesopfer, die am 9. Oktober in Halle (Saale) auf das Konto eines offenkundig Geistesgestörten gehen, erachtet Hövels für angebracht.

Etwas eingetrübt wird die Kundgebung bereits in ihrem Vorfeld aufgrund eines Teilnahme-Aufrufs durch das umstrittene lokale Bündnis „Bunt statt Braun“. Die Organisation ist im ideologischen Feld polit-korrekter Bunttol(l)eranz zu verorten, die jeden einen „Faschisten“ zeiht, der nicht ins eigene Weltbild passt. Statt sich auf fundierte Kritik am Neo-NS zu fokussieren, wie es der Name nahelegt, werden in „DDR“-Manier irre Hitler-Nostalgiker ohne irgendeinen ersichtlichen Grund mit demokratischen Patrioten wild in einen Topf geworfen. Seriosität sieht definitiv anders aus.

„Jagd auf Mitmenschen zu machen, wie es der Wahnsinnige in Halle (Saale) getan hat, weil sie einer bestimmten Ethnie oder Religion angehören, ist das Widerwärtigste, was es überhaupt gibt“, merkt der patriotische Solinger Ratsherr Stephan Hövels an.

Stephan Hövels

Mitglied des Rates der Klingenstadt Solingen

„Daher begrüße ich es generell, wenn öffentlich Opfern gedacht wird, die in unserer Bundesrepublik von Geisteskranken ermordet wurden. Sehr hätte ich es daher ebenfalls begrüßt, wenn das hiesige Stadtoberhaupt öffentlich beispielsweise auch den Achtjährigen mit einer Kundgebung oder Mahnwache geehrt hätte, der mit tödlichem Resultat am 29. Juli vom Eritreer Habte Araya in Frankfurt am Main vor einen einfahrenden ICE gestoßen worden war. Opfer von eiskaltem Mord soll nicht nur öffentlich gedacht werden, wenn es bestimmten politischen Kreisen gerade ins Konzept passt.

Im Fall Halle (Saale) hat leider bereits eine extrem ekelerregend-pietätlose Ausschlachtung des Amoklaufs stattgefunden. Prominente der politischen Klasse unseres Landes werden in den Massenmedien so wiedergegeben, die patriotische Konkurrenz trage eine Art moralische Mitschuld am Massaker in Sachsen-Anhalt. So etwas ist grober Unfug, der gefährlich und demagogisch zugleich ist! Derartige infame Spielchen haben die beiden Todesopfer von Halle (Saale) keinesfalls verdient!“