Wegweiser am Walter-Scheel-Platz in Solingen

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Am Rathausplatz (Walter-Scheel-Platz) fand am 11. Oktober eine Kundgebung zum Gedenken an die Amoklauf-Opfer von Halle (Saale) statt. (Anklicken zum Vergrößern des Bildes!)

Erst gab es nachmittags am Rathausplatz (Walter-Scheel-Platz) eine 400 Teilnehmer starke Kundgebung zum Gedenken an die zwei Todesopfer des Amoklaufs von Halle (Saale), anschließend veröffentliche „Solinger Tageblatt“-Journalist Andreas Tews seinen diesbezüglichen „Standpunkt“ am Abend des 11. Oktober, der ganz im Sinne der politischen Korrektheit der Wirklichkeit arge Gewalt antut. Unter der dem Titel „Ein starkes Zeichen“ stellt Tews eingangs die steile These auf, in der Klingenstadt werde versucht „die Bevölkerung mit fremdenfeindlicher Hetze zu verunsichern“. Nachfolgend konkretisiert wird die abenteuerliche Tews’sche Behauptung mit keiner einzigen Silbe, was naheliegend ist, da Solingen zum Glück keine Hochburg von Neo-NS-Splittergrüppchen ist.

Doch Tews wird nicht müde, im anschließenden Satz sogleich zur nächsten geistigen Fehlleistung anzusetzen. Die Teilnehmer der Rathausplatz-Kundgebung sollen auf „die in der Verfassung verankerte Religionsfreiheit“ gepocht haben. Derjenige, der nicht die politische korrekte Lesart von „Religionsfreiheit“ teilt, der hat laut Tews „den Boden unserer Verfassung verlassen“. Fakt 1: Die vermeintliche „Religionsfreiheit“ ist in der deutschen Verfassungswirklichkeit die religiös-weltanschauliche Bekenntnisfreiheit. Fakt 2: Aus dieser Bekenntnisfreiheit ergibt sich keine umfassende Handlungsfreiheit, die einer Narrenfreiheit gleichkäme, denn es ist beispielsweise durchaus möglich, dass Deutschland als christlich-westliche Gesellschaft bestimmt, keine Repräsentativ-Moscheen wie etwa das geplante DITIB-Gebäude an der Schlachthofstraße zuzulassen.

„Was nun im ‚Solinger Tageblatt‘ als Fazit der Kundgebung vorzufinden ist, hatte ich bereits kommen sehen: Der unfassbare Amoklauf eines Geisteskranken in Halle (Saale) wird in ekelerregender Weise für die Propagierung von Gutmenschentum verwurstet“, äußert rückblickend der patriotische Solinger Ratsherr Stephan Hövels.

Stephan Hövels

Mitglied des Rates der Klingenstadt Solingen

„Der letzte Satz in Tews Kommentar stellt eine ganz perfide Halbwahrheit dar: ‚Wir dürfen den Extremen von links und rechts nicht das Feld überlassen.‘ Die Aussage als solche ist letztlich eine Binsenweisheit, doch im Kontext von Judenfeindlichkeit in unserer Bundesrepublik unterschlägt sie eine sehr gewichtige Tatsache. Nicht stalinistische Wirrköpfe von der MLPD bzw. deren lokale Tarnliste ‚Solingen aktiv‘ oder Hitler-Nostalgiker sind aktuell die größte Bedrohung für Juden in unserer Region bzw. in Deutschland, sondern Islam-Extremisten, wie dies beispielsweise sehr drastisch Ende Juli 2014 bei der Bergischen Synagoge in Barmen zu sehen war. Auch die ‚Jüdische Rundschau‘ betont immer wieder, unter keinen Umständen islamisch-extremistischen Judenhass in Deutschland politisch korrekt zu verharmlosen oder gar zu leugnen.

Konkret auf den Fall Halle (Saale) bezogen muss festgehalten werden, dass der irre Amokläufer von Menschenhass generell und von Judenhass im Besonderen getrieben wurde. Sein versuchter Anschlag auf die dortige Synagoge misslang glücklicherweise, weil er dilettantisch handelte. Nach diesem Scheitern erschoss er wahllos zwei Deutsche, die weder einen Einwanderungshintergrund noch jüdische Wurzeln hatten. Das ‚Solinger Tageblatt‘ täte gut dran, künftig die ganze Wahrheit wiederzugeben, statt mit offensichtlicher politischer Agenda selektiver Wahrnehmung Vorschub zu leisten.“