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Eigenes Kfz-Kennzeichen für Ohligs führt zu Unübersichtlichkeit
5. November 2017 Allgemein
Das Wappen der Stdt Ohligs von 1891 bis 1929

Selbst das alte Ohligser Wappen deutet mit seiner dreitürmigen Mauerkrone lediglich auf eine Kleinstadt hin.

Gut gemeint, aber die weitreichenden Konsequenzen nicht bedacht, so lässt sich der CDU-Vorstoß in der Bezirksvertretung Ohligs/Aufderhöhe/Merscheid zusammenfassen, ein eigenes Kfz-Kennzeichen mit den Buchstaben OLX einzuführen. Orientiert an der seit November 2012 gültigen Kennzeichenliberalisierung, die es ermöglicht, Nummernschilder ehemaliger Landkreise und kreisfreier Städte neu zu vergeben, soll das einheitliche SG für Solingen nach dem Willen der CDU einer Mehrgleisigkeit weichen. Bloß: Keine der ehemals unabhängigen Kommunen, die bis 1975 in die Klingenstadt eingemeindet wurden, erfüllt die Voraussetzungen für die Wiederbelebung eines Kfz-Kennzeichens.

Im konkreten Fall von Ohligs ist zu entgegnen, dass die einstige Stadt bereits am 1. August 1929 eingemeindet worden war, aber die Kennzeichen in ihrer heutigen Form erst zum 1. Juli 1956 in der Bundesrepublik eingeführt wurden. Ferner war Ohligs niemals eine Kreisstadt, geschweige denn eine kreisfreie Stadt. Somit hätten beispielsweise die ehemals sechs kreisfreien Städte, die 1920 in die damalige Reichshauptstadt Berlin eingemeindet wurden, mehr „Anrecht“ auf eigene Nummernschilder zu pochen als Ohligs.

Stephan Hövels

PRO-Deutschland-Kreisbeauftragter für Solingen

„Selbstverständlich kann ich es nachvollziehen, wenn sich die Menschen angesichts eines wachsenden Globalismus‘ nach mehr Vor-Ort-Identität sehnen, doch sprechen Gründe der praktischen Umsetzbarkeit gegen die angedachten OLX-Kennzeichen“, bezieht der Solinger PRO-Deutschland-Ratsherr Stephan Hövels Stellung.

„Wenn nämlich der Maßstab für eigene Nummernschilder inflationär ausgelegt wird, könnten allein innerhalb unserer Klingenstadt Burg, Dorp, Gräfrath, Höhscheid und Wald als ehemals unabhängige Kommunen gleiches wie die CDU in Ohligs fordern. Sieben verschiedene Kfz-Kennzeichen für eine Stadt von ‚nur‘ knapp 160.000 Einwohnern, großartig! Unsere Nachbarn in Remscheid könnten wegen Lennep und Lüttringhausen zwei weitere Kennzeichen einführen. Und unsere Nachbarn in Wuppertal könnten für Barmen, Cronenberg, Elberfeld, Ronsdorf und Vohwinkel fünf weitere Nummernschilder kreieren. Daher: Nein danke zu solch einem Wirrwarr!“

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